Theatersaison beendet…

Nach 14 - dieses Jahr bereits sehr früh ausverkauften - Vorstellungen in unserer ASV-Turnhalle, beendeten wir mit zwei Gastauftritten in Berghausen eine erfolgreiche Saison 2015/2016.

Das Theaterstück „Leberkäs und rote Strapse“ von Regina Rösch weckte allein schon wegen seinem Titel die Neugier unserer Zuschauer. Und diese wurde mit der Öffnung des Vorhangs noch verstärkt, denn es bot sich ein ungewohntes Bühnenbild.

Auf der rechten Seite wird das Wohnzimmer der Familie Pfeifer kurzerhand in einen Friseursalon verwandelt in dem Emilie Meister (Graziella Rosello) ihren Freundinnen Gertrud Pfeifer (Ina Rohrer), Margarete Bundschuh (Heidi Kohnle) und Hedwig Busch (Regina Vogts) die Haare schön macht. Zwischen Trockenhaube und Lockenwicklern, bei Kaffee und Sekt schwelgen die drei Ehefrauen in Erinnerungen und kommen schnell zu der Erkenntnis, dass ihr Leben früher viel aufregender war.

Auch auf der linken Seite der Bühne, im Esszimmer der Familie Bundschuh, stellen die Freunde Friedhelm Bundschuh (Georg Charly Grüner), Josef (Sepp) Pfeifer (Uwe Lauinger) und Peter Busch (Detlef Deddl Bergner), bei einem zünftigen Leberkäs-Vesper und ein paar Flaschen Bier fest, dass ihr Leben erschreckend langweilig geworden ist. Sie träumen von den wilden Zeiten mit Musik von Deep Purple und den Stones „so wie früher, wie mer noch jung und schee und ledig ware“. Nachdem Sie gemeinsam „Smoke on the water“ schmettern, schmieden sie den Plan, ihre Damen in ein Wellness-Wochenende zu schicken und mit alter Musik, alten Klamotten und jeder Menge Alkohol eine wilde Party zu feiern.
Als Friedhelm´s neuer Chef, Dr. Dr. Ansgar Müller-Tiefensee „die studierte Pfeif“ (Patrik Leitner), überraschend auftaucht um seinen Koffer zurück zu holen, den Friedhelm im Finanzamt vertauscht hat, lädt er sich spontan zu dem „Event“ ein.

Mit viel zu viel Gepäck und viel zu wenig Lust auf ein Wochenende mit „lauter frustrierten Weibern“ versammeln sich die Freundinnen bei Pfeifers. Auch deren Untermieterin, Lilly Kowalski (Sandra Lauinger), kann die Damen nicht überzeugen, dass die Überraschung ihrer Männer nur gut gemeint war. Als sie beschließen, nicht zur Wellness zu gehen, sondern irgendwo mal wieder „richtig die Sau rauszulassen“, lädt Lilly die vier ins „Blind Date“ ein. Ein netter Club in Pforzheim, in dem sie als Bardame arbeitet. Auch auf die Angst, dort von jemandem erkannt zu werden, hat Lilly die passende Antwort: nettes Hotelzimmer, Perücken, Abendkleider und viel Make up. Und los geht´s.

Die Party der Männer entpuppt sich als Flop, ist es doch allein mit der alten Musik und den alten Klamotten nicht getan. Nachdem es Friedhelm beim Luftgitarre spielen ordentlich ins Kreuz fährt, wollen sich die drei Freunde ihrem Schicksal ergeben und das Wochenende auf der Couch verbringen. Doch Ansgar überredet sie, ihn in seinen Lieblingsclub, na klar, das Blind Date in Pforzheim, zu begleiten. Weil Lilly dort arbeitet, geht das natürlich nur inkognito, als Italiener mit Anzug, Hut, dunkler Perücke und Sonnenbrille.

Und so durften die Zuschauer den dritten Akt im Blind Date verbringen, denn die Bühne wurde in der Pause wie von Geisterhand in einen wunderschönen Nachtclub verwandelt. Natürlich trafen die Ehepaare direkt aufeinander und amüsierten sich königlich miteinander, waren doch alle überzeugt, dass die neuen Bekanntschaften viel aufregender sind, als die Langweiler/innen zu Hause. Emilie und Ansgar tauschten sogar verliebte Blicke und träumten sich in Emilies „wunderschönes Doppelbett“.

Als Friedhelm schließlich erkannte, dass sich hinter der feurigen Blondine „im Glitzerfummel“ seine Margarete versteckte, war dies noch lange nicht der einzige Schock. Friedhelm musste erfahren, dass seine Frau die Besitzerin des Clubs ist und sein neuer Chef gerade mit eingestiegen ist, damit sie ihm die 50.000 Euro zurückzahlen kann, die sie aus seiner „schwarzen Kasse“ geliehenen hat. Sie beschlossen, den anderen nichts zu erzählen und alles hätte so schön enden können, wäre nicht plötzlich der Polizist (Michael Schwarzkopf und Uwe Kratzer) aufgetaucht um eine Personen- und Ausweiskontrolle durchzuführen. Wie bringt es Friedhelm so schön auf den Punkt: „Mit roten Strapsen isch ma im gewisse Alter oifach überfordert, aber en Leberkäs däd ich jetzt esse“.

Zuständig für Frisuren, Perücken und Maske war unser eingespieltes Team Elfie Eiermann und Gabi Schwarzkopf. Für Ton, Licht, Bilder und Filmaufnahmen sorgten Jan Hennrich und Christian Beck. Die tollen Bühnenbilder wurden dieses Jahr in liebevoller Kleinarbeit, mit viel Aufwand in etlichen Stunden vom gesamten Team unter Mithilfe von Klaus Eiermann gezaubert. Zum ersten Mal unterstützte Nicole Leitner unsere Walli als Soufleuse. Unser größtes Dankeschön geht wieder an Walli und Rüdiger Kapo Henkenhaf, der die wenige Zeit, die ihm seine Hüft-OP zuließ selbstverständlich in die Theatervorbereitungen investierte. Bilder anschauen